Erinnerungen an ein kurioses Weltmodell
Der Theologe und Kosmologe Lemaître erfand den Urknallmythos. "Ihre Berechnungen sind richtig, aber Ihre Physik ist scheußlich". Als Einstein 1933 seine Vortragsreise durch die USA macht, ist auch Georges Lemaître an seiner Seite, der das neue Urknallweltbild propagieren will. Das einzige, was sich Einstein abringen ließ, war ein höfliches Lob für Lemaîtres guten Vortrag: „Dies ist die schönste und befriedigendste Erklärung der Schöpfung, die ich je gehört habe." Wissenschaftlich hat Einstein keinen Beitrag zum Urknall geliefert. Doch solche Feinheiten sind längst vergessen – Einstein hat sich nach heutiger Darstellung von Lemaîtres explodierendem „Atom primitife“ nach langen Diskussionen überzeugen lassen. Einen bildhaften Überblick über den Inhalt der einzelnen Kapitel gibt eine Dia-Präsentation, die zur Einführung in das Thema geeignet ist und sich vor allem an interessierte Laien wendet. Die einzelnen Folien sind als Anregung zur Lektüre der zugehörigen Kapitel gedacht. Folie 37 der Präsentation zum Kapitel 22 verweist auf die aktuelle Situation in der Kosmologie. Kirchenzeitung wie Physikjournal berichten fast gleichlautend von einem Anfang der Welt, vor dem weder Materie, Zeit und Raum existiert haben soll. Da diese bislang konsequent vertretene Lehrbuch-These weder theologisch noch physikalisch länger haltbar erscheint, findet gegenwärtig ein stiller, aber radikaler Kurswechsel statt. Man räumt ein, dass die Materie auch vor dem großen Knall als Schöpfung Gottes existiert habe, und Stephen Hawkins hat auch schon einen neuen unfehlbaren Beweis dafür abgeliefert. Danach lief die Zeit vor dem Urknall rückwärts... Beispiele: Folie 15 verweist auf den uralten Trick, wie "allseits Anerkanntes" als Synonym für "Wahrheit" benutzt wird. Dabei ist allseits Anerkanntes zunächst ein Produkt von Werbung und Propaganda und bedarf der reinigenden Kritik, bevor - vielleicht - ein Körnchen Wahrheit übrigbleibt. Folie 10 zum Kapitel 2 zeigt auf, welch naive Logik der Urknall-Hypothese zugrunde liegt. War nun kurz nach dem Urknall das Universum so klein, dass 100 Milliarden davon in einen Wasserstoffkern gepasst hätten, oder fand der Urknall "überall" statt? Wer sich unvoreingenommen der modernen Kosmologie nähern möchte und dabei voraussetzt, die physische Welt müsse doch mit physikalischen Begriffen und Methoden nachvollziehbar erklärbar sein, macht sehr schnell die ernüchternde Erfahrung: Die Kosmologie repräsentiert ein buntes Sammelsurium unterschiedlichster Interessen und Denkweisen. Gerade hat man sich widerstrebend überreden lassen, den Urknall als Schöpfung von Zeit, Raum und Materie nach Vorgabe des Paters Lemaître als "moderne wissenschaftliche Weltsicht" zu akzeptieren, soll man das alles schon wieder vergessen und eine vollständige Kehrtwende mitmachen: Auch vor dem Urknall gab es das alles, nur die Zeit lief rückwärts. Die Vermischung aller möglichen Konzepte, Denkweisen, Interessen usw. gibt dann dem redlich Suchenden bald das Gefühl, dass es in der Kosmologie um viel bedeutendere Dinge geht als um simple Physik, so dass auf die Befindlichkeiten der Physiker nicht sonderlich Rücksicht genommen werden muss. Und leise zieht sich der Suchende zurück. ----------------------------------------------------------------------------------- | ||||||||||||||||||||||||||